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Einträge zur Kategorie "DNUG":

2019

Jun
07

#DNUG46 - HCL Digital Solutions stellt sich vor

von Marc-Oliver Schaake

Tradtionell beginnt der Vortag der DNUG-Jahreskonferenz am Nachmittag mit einer Mitgliederversammlung und anschließendem Barbecue als Einstimmung auf zwei spannende Konferenztage. Aufgrund der im Dezember verkündeten, geplanten Übernahme eines Teils des IBM Software-Portfolios durch HCL und den bereits bekannt gewordenen Plänen, massiv in die Erneuerung und Weiterentwicklung des Portfolios zu investieren, war das Interesse natürlich riesengroß, mehr zu erfahren.

Solange die Transaktion wettbewerbsrechtlich nicht abschließend genehmigt wurde, verlangt das US-Börsenrecht in der Zwischenzeit aber "Business as Usual" und verbietet das Schaffen irreversibler Fakten und schränkt die Akteure ebenfalls stark in der Kommunikation über zukünfitge Planungen ein. Da man aber davon ausging, dass die notwendige Genehmigung bis Ende Mai 2019 erteilt werden würde, hat HCL die Gelegenheit genutzt und am Vortag der DNUG (zukünftige) Businesspartner und Kunden zu einem Infotag unter dem Motto "HCL Digital Solutions - Your new best friend" nach Essen eingeladen. Da ein Teil der Konferenzteilnehmer sowieso bereits am Vortag anreiste, die Konferenzhalle aufgrund der notwendigen Aufbauarbeiten zur Verfügung stand, lag es natürlich nah den vielen Fragen und Themen den entsprechenden zeitlichen Rahmen zu gewähren, anstelle zu versuchen diese im Konferenzprogramm unterzubringen und parallel stattfindenden Sessions spürbar Besucher abzuziehen.

Zu diesem Event haben sich über 170 Teilnehmerinnen und Teilnehmer angemeldet, wobei die Gruppe nicht deckungsgleich mit den Teilnehmenden der Konferenz war, viele also extra für den Prolog den Weg nach Essen auf sich genommen haben. Dass die endgültige Genehmigung des Deals am Montag noch nicht erteilt war, sorgte zwar dafür, dass wiederum nicht über alle Themen gesprochen werden konnte, tat der Aufbruchsstimmung aber keinen Abbruch.

Roadmap
Mit ein wenig wetterbedingter Verzögerung, die die Anreise einer spürbaren Anzahl von Teilnehmenden erschwert hatte, tauchte Richard Jefts (Vice President & General Manager Digital Solutions) ohne viele Vorworte direkt in die Vorstellung des Geschäftsbereich "Digital Solutions" ein und stellte seine Vision für das von IBM übernommene Softwareportfolio vor. Und diese ist mehr als nur ehrgeizig.

HCL will, dass die Produkte nach Außen hin (wieder) wie aus einem Guss wirken und die User Experience in den Vordergrund stellen. Dazu wurde ein einheitliches Design Framework entwickelt, an das sich in Zukunft alle HCL Digital Solutions Produkte halten sollen, egal ob es sich dabei um einen nativen Client oder eine Browser-App handelt. Die Zeiten, wo Integration maximal aus dem Bereitstellen des Domino-Directories für die Benutzerverwaltung bestand, dürften damit endgültig vorbei sein.

Dazu gehört an einigen Stellen auch ein "Back to the roots". IBM hat es in der Vergangenheit verstanden, Lösungen die auf der Domino-Plattform basierten und im begrenzten Umfang zusammen mit Domino auf nur einem Server lauffähig waren, derart aufzublähen, dass diese am Schluss ein ganzes 19" Rack füllen konnten und eine Reihe von IBM Software-Produkten wie DB/2, Tivoli und Websphere benötigten. Für Sametime Limited Use (Chat und Presence-Funktion) soll dieser Irrsinn rückgängig gemacht werden.

Neben der verbesserten Zusammenarbeit und UX für das eigene Portfolio hat man sich, sicher auch als Ergebnis der Domino10 und Domino11-Jams, wieder auf eine der Kernkompetenzen von Notes & Domino besonnen: Der Offenheit gegenüber Unternehmensanwendungen von Drittanbietern. Dort hat sich in den letzten Jahren einiges bewegt. Waren in den Beginnjahren von Notes die OLE-Schnittstelle zu Microsoft Office zur Erzeugung von Word-Dokumenten oder der Datenabgleich mit SAP über eine Datenpumpe wie LEI ein absolutes Novum, so sprechen wir heute eher über Cloud basiertes Co-Editing, das Event basierte Veröffentlichen von Domino-Inhalten in Collaboration-Umgebungen wie Slack oder Microsoft Teams und die Zusammenarbeit an Daten und Dokumenten über die eigenen Unternehmensgrenzen hinweg. Sicherlich standen mit der Vielzahl von Programmiersprachen und technischen Schnittstellen die Möglichkeiten im Domino lange zur Verfügung, diese setzten aber stets tiefergehende Programmierkenntnisse voraus. Wir sind also gespannt, welche herstellerseitig vorbereiteten Möglichkeiten es in Zukunft geben wird.

2018

Jun
22

DNUG 45

von Marc-Oliver Schaake

Am 20. und 21. Juni 2018 fand in Darmstadt die 45. DNUG-Konferenz statt. Der Name DNUG e.V. stand ursprünglich für "Deutsche Notes Usergroup". Genau wie die Langversion des Namens irgendwann Claims wie „The Enterprise Collaboration Professionals“ oder aktuell „Collaboration Professionals“ weichen musste, so hat sich auch das Themenspektrum der Konferenzen in den letzten Jahren erweitert. IBM Connections und IBM Watson Workspace sind ja schließlich auch logische Weiterentwicklungen der aus dem Gedanken der Teamzusammenarbeit entstandenen Groupware Lotus Notes. Mobiltechnologien und der Ausblick auf das, was IBM „New way to work“ nennt, runden die Konferenzen ab.

In den letzten Jahren konnte man beobachten, dass die nicht vorhandene Strategie der IBM in Bezug auf die Weiterentwicklung des Notes/Domino-Portfolios und viele gebrochene Versprechen ihre Spuren hinterlassen haben. Viele Unternehmen sahen dies als Anlass um Migrationsprojekte bspw. in Richtung Microsoft durchzuführen. Dementsprechend gedrückt war auch die Stimmung unter den „letzten Mohikanern“.

Als im letzten Jahr die 44. DNUG-Konferenz in Berlin stattfand, waren die Sessions zu Notes/Domino geprägt von Koexistenz mit Microsoft-Produkten, Web-Enablement bestehender Notes-Applikationen mit Hilfe von XPages oder dem Einsatz von REST-APIs als Rettungsanker für Plattform und nicht zuletzt auch für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

So kann man den im Herbst 2017 bekanntgegebenen Deal zwischen IBM und HCL Technologies zur Weiterentwicklung von Notes/Domino nur als Glücksfall bezeichnen. Für die vielen von IBM zu HCL gewechselten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wirkte die Ankündigung von Notes/Domino 10 wie ein Befreiungsschlag.

Auch wenn Marketing, Vertrieb und Support im Rahmen der Kooperation weiterhin von IBM erbracht werden sollen, so hindert dies HCL nicht daran, für eine lange nicht dagewesene Sichtbarkeit von Notes/Domino in den sozialen Medien zu sorgen. Inzwischen gibt es neben vielen persönlichen Twitter-Accounts der HCL-Crew auch einen Support-Account, wo man aufmerksam die Diskussionen verfolgt und kommentiert.

Die Sessions zu Notes/Domino waren ausnahmslos gut frequentiert. Gleich zu Beginn überraschten Richard Jefts und Andrew Manby in Ihrer Keynote mit einer Hommage an den Filmklassiker „Zurück in die Zukunft“. Da sind zweifelsfrei Leute am Werk, die Spaß an ihrer Mission haben und alles dafür tun, dass bald das „Wow“ zurückkehren wird, wenn über Notes gesprochen wird.

Die Version 10 wird zunächst einige lang erwartete Verbesserungen wie die Erhöhung der max. Datenbankgröße oder erleichterte Administration im Clusterbetrieb mit sich bringen, aber auch neue und einfachere Möglichkeiten zur Kommunikation mit externen Systemen über LotusScript und die Integration von node.js. Ein weiteres Highlight wird der native Notes-Client für das Apple iPad werden.

Da sich die Features bis zum endgültigen Release der Version immer noch ändern können, verzichte ich an dieser Stelle auf eine Auflistung und empfehle lieber einige Twitter-Accounts sowie den Hashtag #domino2025


Jason Gary (VP Engineering HCL Technologies): @jasonroygary
Uffe Sorensen (Global Sales Lead IBM Collaboration Solutions): @uffesorensen
Tom Zeizel (Business Unit Executive IBM Collaboration & Talent Solutions D-A-CH): @TomZeizel

Für uns steht auf jeden Fall fest, dass Notes/Domino auch weiterhin die strategische Plattform zur Entwicklung von Enterprise Anwendungen bleiben wird. Mit den nun angekündigten Möglichkeiten bietet sich weiteres Potenzial insbesondere in der Integration externer Web-Dienste oder der Mobilisierung von Unternehmensdaten und -anwendungen.